Projekt Ulfa

Beschreibung des Kulturdenkmales in der Denkmaltopographie des Wetteraukreises

Mittelstraße 19, Nidda Stadtteil Ulfa
Rein erhaltene Fachwerkhofreite in Hakenform. Scheune mit Kratzputzornamentik, Bruchsteinsockelgeschoss, teilweise ruinös. Das Wohnhaus in einfachen Fachwerkformen der Zeit um 1790. Barocke, doppelläufige Treppe erhalten.
Guter, unversehrter Bau. Kulturdenkmal wegen seiner wissenschaftlichen Bedeutung. (1982)

Als die Eheleute Doris und Harald Schwalm das Anwesen Ende des vergangenen Jahrhunderts erwarben, war die Scheune, Stallung und ein Drittel des Fachwerkhauses dem Zeitgeist der ländlichen Bevölkerung gewichen.
Hofanlagen wie diese, entsprachen nicht mehr der landwirtschaftlichen Ausrichtung und des Bedarfs an unterschiedlichen Gebäudeteilen, wie Scheune und Stallung mit Kartoffelküche etc.

Der Reiz, das noch zu zwei Drittel vorhandene Gebäude zu sanieren, war die Unversehrtheit.
Kein Anstrich auf dem Fachwerkholz, keine falsche Innendämmung, kein Einbau von „modernen Baustoffen“. (sieh unter Info, Charta von Venedig).

Zur Sanierung kamen örtliche Baustoffe, wie Lehm aus der Baugrube, Stroh für die Dachisolierung von dem Nachbarn, Feldsteine aus der Gemarkung und zuletzt, das Basalt-Hofpflaster von einem Rückbau aus der Nachbargemeinde.

Wie es anderen Sanierungswilligen erging, so auch den Eheleuten Schwalm. Dorfbewohner zeigten zu Beginn der Sanierung ihr Feuerzeug oder schüttelten beim neugierigen Vorbeigehen nur noch mit dem Kopf.
Die Skepsis über das Gelingen der Sanierung wich von Monat zu Monat, bis es nur noch zu hören war,
„Was kann man schon noch aus einem verfallenen Gebäude machen, schaut euch das mal an“.

Heute nach fast 20 Jahren kann man noch immer von einer gelungenen Instandsetzung ausgehen.
Sollten Sie Fragen zu den Sanierungsverfahren haben, scheuen Sie sich nicht Herrn Harald Schwalm telefonisch zu kontaktieren.

Rezeptur für Eigenmischung Canaubawachs

Treppen- Holzdielenbehandlung mit Canaubawachs (Treppe Ulfa, Holztreppe hist. Rathaus Schotten)
1 TL Bienenwachs
2 Tl Canaubawachs
Die gemischte Wachsmenge mit der doppelten Menge Balsamterpentinöl und ca. 7% Leinölfirnis bei ca. 80° C im Wasserbad erwärmen.

Kleinflächig auf das Holz auftragen. Mit Bügeleisen oder Heißluftgebläse bearbeiten. Das Wachs dringt in die Holzzellen ein. Überschüssiges Wachs mit einem Leinentuch abwischen.
Nach Aushärtung (ca. 2 Std. im kühlen Raum) kann mit einer Wurzelbürste das Holz nachbearbeitet werden.

Renovierung des behandelten Holzes nach Jahren.
Holz (Flecken oder Beschädigung) anschleifen. Mit Heißluftgebläse die Holzoberfläche erwärmen. Das Wachs kommt an die Oberseite und kann wie in obigem Absatz erklärt, gebürstet werden.

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